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AutorenbildNiklas Böhringer

Anthologie „Großeltern-Geschichten“

Anthologie: Mein Vater ... und ich

18 Autoren – 21 rührende, herzliche und auch traurige Geschichten von und über Großeltern.


Klappentext

Großeltern, sie sind aus dem Leben nicht wegzudenken. Wertvoll ist die gemeinsame Zeit, in der man zusammensitzt, lacht und redet. Manchmal über die moderne Technik, die dem Senior ein Schnippchen schlägt, oder über den nächsten Zug am Brettspiel. Doch sind es immer wieder die Erzählungen aus alten Zeiten, die unsere Großeltern stets aufs Neue wiedergeben. Manchmal mit Tränen der Freude, manchmal mit jenen der Trauer.

In diesem Buch berichten Enkel und Großeltern über gelebtes Leben. Heitere, spannende sowie ernste Geschichten, teils basierend auf wahren Begebenheiten, liegen zwischen den Buchdeckeln und sorgen für bedeutsame Erinnerungen.


Hrsg. Nadine Buch

Erschienen am 07.10.2024

ISBN: 978-3-75978-677-7

Cover: Dream Design - Cover and Art

Seiten: 190

die Autoren


Anthologie: Mein Vater ... und ich

Leseprobe

enthalten ist meine Geschichte

Vergessene Briefe

Jedes Mal, wenn mich meine Oma bat, das Altpapier in den Keller zu bringen, überkam mich ein lähmendes Gefühl, das noch Minuten andauern sollte. So auch heute.

„Timo, bringst du bitte das Altpapier in den Keller?“, bat sie mit zuckersüßer Stimme. Ich konnte einfach nicht Nein sagen. Außerdem war sie inzwischen 85 und ich wollte es ihr nicht zumuten, die steile Kellertreppe hinunterzulaufen.

„Gerne, Omi“, versicherte ich, packte den Stapel Altpapier und verschwand im Keller. Nächste Woche war endlich wieder Papiersammlung. Hier auf dem Dorf wurde es einmal im Vierteljahr von Vereinen eingesammelt, was zwar praktisch war, sich aber im Keller kistenweise altes Papier und Karton sammelte. Nicht jeder hatte so viel Platz.

„Timo, bringst du bitte den ganzen Kram nach oben? Morgen wird das Papier eingesammelt, sehe ich gerade im Kalender“, hörte ich sie rufen, als ich schon meinen Fuß auf die Kellertreppe gesetzt hatte.

Das fiel ihr aber früh ein! „Natürlich, Omi!“

„Soll ich dir helfen?“

„Keine Sorge, ich schaffe das schon.“ Ich machte kehrt und schleppte die Kisten nach oben. Als ich fast fertig war, fiel mir eine kleinere Kiste auf, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Sie schien schon sehr lange zu stehen und in Vergessenheit geraten zu sein. Erwartungsvoll riss ich den Deckel auf. Anstatt alter Zeitungen, wie ich es vermutet hatte, blickten mir Hunderte Briefe entgegen – allesamt gut in Briefumschlägen verpackt, die schon etwas vergilbt waren. Die Neugierde packte mich und so brachte ich diese Kiste rasch in mein Zimmer, ehe ich die übrigen Kisten auf den Gehweg stellte.

Voller Spannung düste ich ins Zimmer und räumte meine Schatzkiste aus. Bis zum Rand stapelten sich alte Briefe. Was das wohl für Briefe waren? Liebesbriefe? Berichte aus vergangenen Zeiten? Geheimnisse? Etwa ein Hinweis zu einem verborgenen Schatz?

[...]



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